Was sich Kundenservice-Mitarbeitende von ihren Führungskräften wünschen

Kundenservice-Teams sind die Stimme Ihrer Marke. Sie beantworten schwierige Fragen, lösen Beschwerden und beruhigen verärgerte Kunden/-innen – oft im Minutentakt. Dafür braucht es mehr als nur Produktwissen: Es braucht schnelle Entscheidungen, starke Kommunikation, emotionale Intelligenz und jede Menge Geduld.

Trotz ihrer zentralen Rolle werden Kundenservicemitarbeitende bei Führungskräfteentwicklung und Support häufig übersehen.

Hinter jedem „Kann ich bitte den/die Vorgesetzte/-n sprechen?“ steht ein/-e Mitarbeiter/-in, der/die zwischen Richtlinien, Zeitdruck und Erwartungen jongliert. Wenn Sie ein Kundenservice-Team führen, ist hier, was Ihre Mitarbeitenden sich von Ihnen wünschen – und wie Sie sie wirksam führen können.

1. Wir lesen keine Skripte vor – wir lösen Probleme

Skripte sorgen für Einheitlichkeit, aber reale Probleme halten sich selten daran. Kundenservicemitarbeitende analysieren, zeigen Empathie und passen ihren Umgang ständig an. Jede Interaktion ist ein kleines Verhandlungsgespräch – zwischen Unternehmensrichtlinien und Kundenbedürfnissen.

Was wir uns wünschen: Vertrauen, um Entscheidungen eigenständig treffen zu können – mit gesundem Urteilsvermögen statt starren Vorgaben.

Führungstipp: Verschieben Sie den Fokus von „Bleib beim Skript“ hin zu „Versteh das Ziel“. Fördern Sie Entscheidungsfähigkeit und emotionale Intelligenz – zwei Schlüsselfähigkeiten für Deeskalation und Problemlösung. Soft Skills wie Kommunikation und Verhandlung wirken sich direkt auf Kundenzufriedenheit und Selbstvertrauen aus.

2. Kennzahlen sagen nicht alles

Kennzahlen wie AHT, Anrufvolumen oder CSAT-Scores sind wichtig – aber Kundenservice ist kein Zahlenspiel, sondern ein People Business.

Wenn der Druck zu hoch ist, Calls möglichst schnell abzuschließen, leidet die Qualität: Gespräche werden abgewürgt, Anliegen überhört, Chancen verpasst. Gute Ergebnisse brauchen manchmal mehr Zeit – und lassen sich nicht immer messen.

Führungstipp: Schaffen Sie ein Gleichgewicht zwischen Zahlen und Realität. Feiern Sie Erlebnisse, die nicht in Excel-Tabellen passen – etwa, wenn ein Kunde durch empathischen Service bleibt oder aus einem negativen Erlebnis eine loyale Beziehung wird. Diese Momente zeigen wahre Servicekompetenz.

3. Wir brauchen Unterstützung – nicht nur Kontrolle

Kundenservice ist emotional herausfordernd. Kritik, Ungeduld, Konflikte – und das jeden Tag. Wir brauchen mehr als Kontrolle – wir brauchen empathische Führung, die unsere emotionale Belastung versteht.

Allzu oft wird erst eingegriffen, wenn etwas schiefläuft. Was wir uns wünschen: Proaktive Unterstützung. Regelmäßige Check-ins, echtes Zuhören und Interesse an unserem Wohlbefinden – nicht nur an der Produktivität.

Führungstipp: Schaffen Sie Raum für echte Gespräche. Fragen Sie, wie Mitarbeitende mit schwierigen Situationen umgehen. Erkennen Sie emotionale Intelligenz an – und die oft unsichtbare Arbeit, die dafür sorgt, dass Kunden/-innen sich gut betreut fühlen.

4. Lernen darf nicht nach dem Onboarding aufhören

Das Onboarding ist nur der Anfang. Viele Mitarbeitende im Kundenservice wollen sich weiterentwickeln – doch sie werden bei Fortbildungen oft übergangen. Das hemmt Wachstum, senkt die Motivation und erhöht die Fluktuation.

Gefragt sind Fähigkeiten wie Kommunikation, Problemlösung, Resilienz oder Verhandlung. Nicht nur im Service – sondern auch auf dem Weg zur Führungskraft.

Führungstipp: Bieten Sie kontinuierliche Entwicklung an – ob durch Cross-Training, Mentoring oder kurze Leadership-Workshops. Wer spürt, dass er gefördert wird, bleibt engagiert – und länger im Unternehmen.

5. Wir sind nah dran am Kunden – nutzen Sie unser Wissen

Niemand hört den Kunden öfter und direkter als der Kundenservice. Wir wissen, was funktioniert, wo es hakt und was Kunden/-innen wirklich wichtig ist.

Doch unsere Perspektive bleibt oft ungehört. Dabei sind unsere Rückmeldungen Gold wert – für bessere Entscheidungen und ein Gefühl der Wertschätzung.

Führungstipp: Etablieren Sie Feedback-Schleifen. Fragen Sie regelmäßig, was Mitarbeitende beobachten oder wo Prozesse verbessert werden könnten. Ermutigen Sie, Ideen einzubringen und mitzugestalten. Das hebt die Moral – und die Qualität der Entscheidungen.

Starker Kundenservice beginnt mit starker Führung

Ihr Team im Kundenservice ist nicht nur das Gesicht Ihrer Marke – es ist das Herzstück Ihrer Kundenerfahrung. Wer in seine Mitarbeitenden investiert, ihre Leistung anerkennt und emotionale Resilienz fördert, baut ein Team auf, das auch in stressigen Situationen erfolgreich bleibt.

Denn am Ende gilt: Die Erfahrung Ihres Teams prägt die Erfahrung Ihrer Kunden/-innen.

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