Das Konzept der „Übergangs-Objekte“ für erfolgreiches Change-Management nutzen

Jeder Arbeitsplatz war im vergangenen Jahr von schnellen Veränderungen betroffen. Führungskräfte sind bemüht, sich schnell anzupassen und müssen ihre Teams durch Unsicherheit und Wandel führen. In Anbetracht der Tatsache, dass im Normalfall etwa 70 % aller Veränderungsintiativen scheitern, ist es für Führungskräfte gerade jetzt umso wichtiger, ihre Mitarbeiter bei der schnellen und effektiven Anpassung bestmöglich zu unterstützen. 

Die Co-Autorin von The Pivot Point: Success in Organizational Change, Dr. Victoria M. Grady, warnt vor dem Glauben, dass Veränderungsinitiativen einfach aufgrund von “Mitarbeiterwiderstand” scheitern. Stattdessen ermutigt sie Führungskräfte, einen tieferen Blick darauf zu werfen, warum sich Menschen gegen Veränderungen wehren. Es ist nicht so, dass die Menschen gegen Veränderungen sind, sondern vielmehr, dass sie an den aktuellen Zustand gebunden sind. Menschen fühlen sich am sichersten, wenn sie wissen, was sie jeden Tag zu erwarten haben. Sie glaubt, “dass es sich bei Widerstand gegen Veränderungen gar nicht um Widerstand handelt. Die Schwierigkeiten, die Mitarbeiter mit Veränderungen haben, sind vielmehr eine natürliche Reaktion, die in der menschlichen Natur begründet ist und einem fest verdrahteten biologischen Instinkt folgt, keine leere Ausrede, für eine Reaktion, die so häufig ist wie die Veränderung selbst.” Ihre Untersuchung von mehr als 100 Organisationen in sieben verschiedenen Ländern hat einen besseren Ansatz ergeben, um Mitarbeitern bei der Anpassung an Veränderungen zu helfen. Sie hat herausgefunden, dass die Verwendung von „Übergangs-Objekten“ die Ergebnisse von Veränderungsinitiativen erheblich verbessern kann. 

Das Konzept der „Übergangs-Objekte“ stammt aus der Entwicklungspsychologie. Wenn ein Kind zum Beispiel vor dem ersten Schultag nervös ist, nimmt es vielleicht einen Teddybär oder einen anderen tröstlichen Gegenstand von zu Hause mit, um die erste wirkliche Trennung von zu Hause und der Familie zu bewältigen. Als Erwachsene lernen wir, verschiedene Taktiken zu verwenden, um mit der Unsicherheit umzugehen, und das „Übergangs-Objekt“ kann eher eine Routine oder eine Zeremonie sein als ein physischer Gegenstand. Wenn Menschen bedeutende Veränderungen erleben, brauchen sie Unterstützung, um erfolgreich auf die andere Seite zu gelangen. Führungskräfte, die bewusst „Übergangs-Objekte“ integrieren, um ihre Teams zu unterstützen, werden besser für ein erfolgreiches Veränderungsmanagement aufgestellt sein. Obwohl es wahrscheinlich nicht notwendig ist, jedem Mitarbeiter einen Teddybär zu schenken, gibt es einige einfache Möglichkeiten, wie jede Führungskraft „Übergangs-Objekte“ zur Unterstützung bereitstellen kann.

  1. Lassen Sie den Mitarbeitern die Wahl – Veränderungen können angenehmer sein, wenn die Mitarbeiter das Gefühl haben, in den Entscheidungsprozess einbezogen zu werden. Nehmen wir zum Beispiel an, ein Unternehmen verkleinert seinen Büroraum, weil immer mehr Mitarbeiter aus der Ferne arbeiten. In diesem Fall können die Führungskräfte den Teammitgliedern die Möglichkeit geben, ihre eigenen Arbeitsbereiche auszuwählen oder Vorschläge für die Anordnung der Schreibtische und Besprechungsräume zu machen. In einigen Aspekten der Planung einbezogen zu werden, gibt dem Einzelnen in stressigen Zeiten ein Gefühl von Kontrolle und Sicherheit. 
  2. Verbinden Sie die Strategie mit einer Mission. Bei der Kommunikation über anstehende Veränderungen sollten Führungskräfte diese mit einem größeren Zweck oder einer Mission verbinden. Wenn sich die Mitarbeiter auf ein kollektives Ziel oder eine Mission konzentrieren, kann dies ein einheitliches Gefühl der Zielsetzung vermitteln. Eine gemeinsame Mission kann bei großen Veränderungen ein Gefühl von Sicherheit und Vertrautheit vermitteln. 
  3. Schaffen oder pflegen Sie Rituale. Diese Rituale müssen nicht komplex oder langwierig sein. Es könnte so einfach sein wie ein wöchentliches Stand-up-Meeting (oder Zoom), bei dem jedes Teammitglied mitteilt, worauf es sich in den kommenden Tagen freut oder was seine beste Leistung der Woche war. Das Schaffen einer Praxis, die ein verlässlicher Teil der Arbeitswoche ist, kann viel dazu beitragen, die Angst vor Veränderungen und Unsicherheit zu bewältigen. 
  4. Entwickeln Sie ihre Change-Management-Fähigkeiten. Investitionen in die Entwicklung von Führungskräften, die die emotionale Intelligenz und die Fähigkeiten zum Umgang mit Veränderungen stärken, können Ihr Team auf alles vorbereiten, was als nächstes kommen könnte. Wenn Sie der beruflichen Entwicklung Ihres Teams Priorität einräumen, hilft dies nicht nur dem Einzelnen, wichtige Führungsqualitäten zu erlernen, sondern verbessert auch seine Fähigkeit, anderen bei der Bewältigung organisatorischer Veränderungen zu helfen.